Das "Schalentier" in der Lunge

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Schwabe

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Schwabe »

Und damit bin ich auch "schon" :) aktuell.
Wie immer ca. in der Mitte der geplanten Behandlungsdauer war vorletzte Woche zur Kontrolle eine "Hals bis-Schniedel"-CT. Fallsihr mal zur CT müsst, bereitet euch darauf vor, entweder innerhalb weniger Minuten danach zuhause zu sein oder euch eine gute halbe Stunde irgendwo im KH hinzusetzen! Ich scheine nicht der Einzige zu sein, dem sich durch das Gesöff, das man vor der CT runterwürgen muss, innerhalb dieser Zeit die Gedärme explosionsartig entleeren :shock: :shock: :shock:

Egal, alle Ergebnisse gingen auch nach Tübingen und am Freitag bekam ich das Ergebnis:
Alles tumorartige im Lungenbereich und die verdächtigen Punkte auf Nebenniere usw. sind sehr stark geschrumpft bis nicht mehr nachweisbar, neue Metastasen u.a. in den Knochen gibt es keine, Schäden durch Nebenwirkungen der Chemo, z.B. in Gefäßen, Nieren und Verdauungstrakt sind keine erkennbar
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Der nächste Behandlungsabschnitt besteht jetzt "nur noch" aus alle drei Wochen intravenös Cortisonlösung und Antikörper-Immuntherapie. Das dauert nur noch von 08Uhr bis ca. 13Uhr, ist also erträglicher. Und verspricht, auch die Tage danach bei weitem nicht mehr so anstrengend zu sein. :P

Leider muss das Cortison aber immer noch sein, ich werde also wohl noch mehr als die 15kg an Gewicht zulegen, die ich jetzt schon als Wasser im ganzen Körper angesammelt habe. Sieht aus wie Babyspeck ;) ist aber auch verdammt anstrengend, das alles andauernd mitschleppen zu müssen. Auch, weil meine Lunge dank Narbengewebe noch lange weit von ihrer normalen Leistungsfähigkeit entfernt sein wird :krank:
Und außer einer irgendwann von irgendwem geschenkt bekommenen Uraltjeans und zwei Arbeitslatzhosen passt mir keine einzige Hose mehr...

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doncagiva
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Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von doncagiva »

Ralf,
das sind ja schon mal relativ gute Nachrichten!
Um Wasser los zu werden, hilft eventuell Bewegung, soweit das geht.
Gruß von Roland

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Transporter
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Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Transporter »

Das klingt gut und ich freu´ mich für Dich. :freude:
Bessere Nachrichten kann man nicht bekommen!
Irgendwas is´immer...

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feuerfisch
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Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von feuerfisch »

Jau, das sind doch mal gute Nachrichten! Gratuliere und bitte weiter in die Richtung!

Schwabe

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Schwabe »

Tja Roland, für unser "Männer-Yoga", also das Knochenverbiegen im und unter unseren Bussen ;) ist es mir bei heute max. 7°C einfach zu kalt. Dafür versuch' ich ja schon, mich ansonsten zu so viel Bewegung wie möglich regelrecht zu zwingen! Innerhalb der Wohnung, indem ich für die paar Meter von einem Raum in den anderen, vom Wohnzimmer in die Küche und zurück usw. immer nur einen Gegenstand trage und dafür oft hin und her latsche; außerhalb der Wohnung., indem ich z.B. mein Brennholz nur in so kleinen Portionen aus dem 50m entfernten Schuppen hole, dass ich mehrmals am Tag gehen muss, damit's zumindest in Wohn- und Schlafzimmer einigermaßen warm bleibt. Grenzwerte setzen zum einen meine trotz allen Behandlungserfolges "halbe Lunge", zum anderen zwei andere Nebenwirkungen von Cortison intravenös: Stark eingeschränkte Dehnfähigkeit der Muskulatur und echt dreckig starke Schmerzen derselben bei der geringsten Belastung :(
Aber für die Dehnung gibt es gute Übungen, und als fast lebenslanger Mopedfahrer mit öfter mal "Spiegel auf der Straße aufsetzen" und den körperlichen Folgen bin ich Schmerzen gewohnt :pfeif:
Trotzdem, gegen die Wassereinlagerung könnte man höchstens Chemie einsetzen, die "nicht ganz kleine" Nebenwirkungen hat. Das muss echt nicht sein :?
Bleibt nur noch die Aufgabe, mir weniger Kalorien zuzuführen, als ich "dank" allem oben genannten verbrauche.
Eine für mich nur schwer lösbare Aufgabe, weil ich -auch beim Essen- ein total fürchterlicher Genießer bin :joi:

Schwabe

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Schwabe »

Gestern war es schon wieder so weit. Gegen Mittag hat der Wind hier von Nordwest auf Südwest gedreht. Und um die zwei Stunden danach war der Himmel zwar immer noch wolkenlos, trotzdem war die Sonne irgendwie ... nicht mehr so hell :wtf: Saharastaub, und diesmal gefühlt noch mehr und noch feiner als das letzte Mal :o (das trifft es gut, so habe ich geschnauft...)
Ich musste ein paar Dinge erledigen. Also hinter die FFP2-Maske flüchten, auf den Simson schwingen und ab damit.
Booaah, einige Zeit und zwanzig Kilometer später war nicht nur die Maske deutlich gelblich verfärbt, sondern auch das Helmvisier. Deshalb den Nasenschlauch rein und erstmal einen kräftigen Schub aus dem Inogen One Sauerstoffkonzentrator. Ist irgendwie schon genial, dass das Ding keine Gasflasche braucht, sondern den Sauerstoff aus der Luft zieht.

Heute kommt der Wind wieder aus Nordwest. Mit um die 5°C und dichter Bewölkung ist es zwar deutlich kühler, aber auch deutlich angenehmer zu atmen als gestern :)

Schwabe

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Schwabe »

Fast vergessen: Mein "Babyspeck" aus fast nur eingelagertem Wasser.
Wie immer habe ich mich vielseitig beraten lassen. Von Schul- und "Alternativ"medizinern, und in natura und im Netz von Betroffenen. So ziemlich die hirnrissigste Idee wäre, extremwenig zu trinken, um den Körper irgendwie "auszutrocknen". Das würde nur zu den bekannten Folgen von Dehydrierung von müdigkeit und Schwindelanfällen über Kopf-, Glieder und Nierenschmerzen bis zu bleibenden Schädigungen vieler Organe führen :?
Das genaue Gegenteil ist die richtige Vorgehensweise. Nicht nur mehr, sondern viel mehr trinken :!: Das darf ruhig auch das eine oder andere Bier oder Glas Wein sein :mehrbier: aber hauptsächlich geht es darum, die Abbauprodukte des Tumors sowie das überflüssige Cortison und seine "Nebenprodukte" so gut wie möglich aus dem Körper zu spülen. Und das geht eben -außer ganz wenig mit dem Schweiß über die Haut- nur über die Nieren...

Kerosinchen
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Registriert: 27 Jul 2019, 20:14

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Kerosinchen »

Oje da hast Du aber schon ganz schöne Beschwerden nebenher.

Aber Hauptsache es geht voran in die richtige Richtung!Und das ist doch gut!Da hält man glaube ich ne Menge aus...

Aber ich dachte immer wenn man Cortison nehmen muß darf man kein Alkohol trinken.Ohne Dir jetzt Illusionen
der Freude nehmen zu wollen.Aber vieleicht kommt es auch auf die Dosis an???

Ich freu mich für Dich das es in die positive Richtung geht!

Schwabe

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Schwabe »

Oha, dann liest sich mein Geschreibsel wohl negativer, als ich es meine :oops:
Deshalb mal ein paar angenehmere Punkte:
- Ich kann auch weitere Strecken zu Fuß gehen
- Ich kann eine alte, riesige und schwere DDR-Schubkarre mit richtig viel geschichtetem Holz locker 50m weit schieben
- Ich komme mehrmals hintereinander auf meine Holz-Bockleiter mit 8 Sprossen und wieder runter
- Ich habe zwar Muskel- aber ansonsten keinerlei Schmerzen. Und Muskelschmerzen kenne ich vom Sport
- Meine Atemfrequenz liegt inzwischen wieder so gut wie immer bei weit unter 20 Atemzügen pro Minute.

Jetzt muss nur noch die graue Schwabbelmasse zwischen meinen Ohren ;) kapieren, dass mein Körper gewissen ..."Einschränkungen"... durch Alter und Krankheit unterliegt. Und das, genau das, gibt wohl das härteste Stück Arbeit von allem. Besagte Masse war ja noch niemalsnimmernicht "stur" oder so :roll:

Kerosinchen
Beiträge: 108
Registriert: 27 Jul 2019, 20:14

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Kerosinchen »

:lol: Na das hört sich ja an wie Fitneßträning!
Vor allem die alte DDR-Schubkarre war sehr erwähnendswert :lol:

Weiter so!Aber im Maßen!
Quasi;Eile mit Weile!Denn wer ganz Rastet Rostet!Da bin ich von überzeugt...

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