Das "Schalentier" in der Lunge

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Schwabe

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Schwabe »

Wo war ich? Achja, Biopsie, trotz Krankheit wohlfühlen fast wie ein Hotelgast Klasse "Steigenberger" im UKT und so :thup:

Irgendwann war klar, dass in meiner Lunge (da spürt man nix, keine Schmerzen oder so!) ein inzwischen echt riesiger Tumor gewachsen war. Auch ohne inzwischen abgelassenen Pleura-Erguss konnte (und kann) der rechte Lungenflüǵel praktisch nix mehr zur Atmung beitragen :(
Aber es gab noch mehr Untersuchungsergebnisse:
- Keinerlei Verdacht auf Metastasen in Lymphknoten, Knochen(mark) oder inneren Organen :freude: :freude: :freude:
- Nur drei "Verdachtsstellen". Einmal auf einer Nebenniere, einmal im oberen Rachenraum und einmal auf der Hirnhaut.
Nach Abklärung meiner "durchweg sehr braven" :pfeif: Lebensweise war fast klar, dass alle drei Schäden höchstwahrscheinlich auf "äußere Gewalteinwirkung" (Stürze vom Moped, Fäuste, Polizeiknüppel oder was? ;) )
oder Durchblutungsstörungen durch das jahrzehntelange Rauchen zurückzuführen sind.
- Und selbst, wenn es Metastasen sind, reagieren sie wie der "Haupttumor" in der Lunge erfahrungsgemäß sehr gut auf eine Kombi aus Chemo- und Antikörper-Immun-Therapie. Das war die beste aller Nachrichten. Damit stiegen meine 5-Jahres-Überlebenschancen schlagartig auf die eines "halbwilden" Mopedfahrers, der ich unbestreitbar bin
:jippie: :jippie: :jippie: :jippie: :jippie:

...

Das alles wurde beim nächsten "Tumorboard" des UKT mit was-weiß-ich-wem besprochen, die Therapie wurde festgelegt und ich bekam alle, wirklich alle!, Unterlagen ausgehändigt. Nach paar Telefonaten und Rücksprache mit dem UKT-Ärzte-Team haben wir dann gemeinsam beschlossen, die erste Chemo im UKT zu machen und -nachdem ich diese ganz gut weggesteckt habe- nachhause zu fahren und die weitere Behandlung im Altmark-Klinikum Salzwedel (kurz KH SAW) zu machen.

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mobbel
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Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von mobbel »

CSD-SCheibe?????
Den Begriff verwendet doch höchstens ein politisch überkorrekter..... Mensch. :pfeif:
Alle anderen nennen das Kind beim Namen: Negerkeks!

Und bevor ich nun doch zur Steinigung freigegeben werde:

"Negerkeks" ist tatsächlich ein urheberrechtlich geschützte Name. Darf daher auch in Anti-Diskriminierungs-Zeiten noch weiter benutzt werden. Anders aus der zu vermeidende "Afroamerikanische Speichelaustausch" (Negerguß).

Gruß
Thorsten

Schwabe

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Schwabe »

mobel, da muss ich dir leider widersprechen. Den Begriff "Negerkeks" habe ich bisher nur beim großen Grinse-A(maxxx) gelesen, und da kaufe ich sowieso nur im allerschlimmsten Notfall ein. Die sind sogar mir als früherem (und heute nur krankheitsbedingtem Nicht-mehr-)Firmenchef zu extremkapitalistsch-ausbeuterisch. Und da ändern auch ihre lügnerischen Werbespots überhaupt nix dran!

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mobbel
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Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von mobbel »

"Negerkeks" war unter der Nummer 30455737 namens rechtlich geschützt. 2012 ist das aber ausgelaufen.

Man sagt ja auch umgangssprachlich FLEX und nicht Einhandwinkelschleifer.

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Transporter
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Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Transporter »

Ich glauge darum sind die "Kekse" mittlerweile auch lila.
Schwarze habe ich schon länger nicht mehr gesehen
Irgendwas is´immer...

Schwabe

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Schwabe »

Zurück zum Thema:

Gestern war ein ...nicht schöner... Tag für mich. Die sehr schlechte Luftqualität wegen des Saharastaubs hat mir das atmen "etwas" erschwert. Das habe ich aber erst heute -nach leichtem Regen heute Nacht und Wind jetzt aus Nordwest- realisiert, weil's heute vieeel besser geht.

Also, nach der ersten Chemo hab' ich mich Anfang Dezember auf den Weg nach Hause gemacht. Nochmal, weil ich über eine Woche vor der Fahrt gebucht habe und flexibel war, erster Klasse fast allein im ICE-Abteil für knappe 73 Euronen statt über 230 :mrgreen:
Und (wie schon geschrieben), ist das nicht nur schnell -5 Stunden von Stuttgart bis Uelzen- sondern auch ohne Speisewagen Luxus pur :freude:

Das einzige Problem bei der Chemo hier in SAW war wie im UKT die Zeit. Um 08:00 im KH, Blutprobe, auf das Ergebnis warten und dann, weil's eben sein muss, nacheinander fünf oder sechs verschiedene Beutel am IV-Tropf. MIt 15-20°C, da wird's auch bei 23°C Raumtemperatur kühl. Und irgendwas zwischen 17:30 und 18:00, bis die Nadel wieder raus kommt :(
Zum Glück bezahlt die TK das Taxi, selbst fahren wäre schlichtweg unmöglich. Naja, bis in den Graben, auf einen Laternenpfahl oder ein anderes Auto schon ;)
Und so blieb es auch -alle drei Wochen- immer wieder für die nächsten zwei Tage. Gleichgewichtsstörungen, beschränkte Wahrnehmungsfähigkeit und allgemeine Schlaffheit, unregelmäßige Verdauung... das übliche eben. Nur von Übelkeit blieb ich dank guter Tabletten verschont.

Für heute noch eine Bemerkung:
Die Hotline der TK ist richtig gut! Egal zu welcher Tageszeit keine zwei Minuten Wartezeit, echt nette, hlifsbereite und vor allem kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Telefon und es geschieht genau das, was sie versprechen. Mehr geht nicht :blue:

Schwabe

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Schwabe »

Es ist der Hammer! Erst gestern um 11:04 habe ich an die TK eine Mail mit dem vorab eingescannten Anforderungsschein für den "Taxischein" in's KH zu den Behandlungen geschickt. Mit der Bitte um "zügige Abwicklung", da schon am 04.03. die nächste Behandlung ansteht. Und jetzt gerade habe ich den Brief damit schon aus meinem Briefkasten geholt! :daumenhoch1:
Da kann ich nur den :blue: von oben wiederholen...

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mobbel
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Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von mobbel »

Sei froh, daß Du keine Probleme mit der TK hast.

Meine Mutter ist gehbehindert und muss zwei Mal die Woche zur Reha. Zwei Jahre ging alles gut mit "Taxischein". Dann Ablehnung der Kostenübernahme für die Beförderung. Schreiben an den Vorstand.... Kosten wurden wieder übernommen. Das Spiel gab es dann alle halbe Jahre, 4 Jahre lang.
Dann plötzlich "Regeländerung" bei der TK: Die Sachbearbeiter entscheiden nur noch selber und der Vorstand konnte uns nicht mehr helfen.
Retourkutsche des Sachbearbeiters: Rückforderung der bezahlten Taxikosten für 4 Jahre!!!!
Ende vom Lied: Es ging vor Gericht. Meine Mutter braucht nix zurückzahlen, bekommt aber auch die Kosten für die Taxifahrten nicht mehr übernommen.

Schwabe

Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von Schwabe »

Zitat aus dem Schreiben an's Taxiunternehmen:
"Die Kosten übernehmen wir in Höhe der nach § 133 SGB V berechnungsfähigen Beträge..."
Dann kommt noch etwas blabla und irgendwas von pauschaler Kürzung von 3% in Fällen von § 303 SGB V.
Von möglichen Willkürentscheidungen der Sachbearbeiter steht da nix!
Vielleicht helfen euch die angesprochenen §§ weiter, das SGB V findet man im Internet.

Achja, zuständig ist für mich die TK Magdeburg, das Schreiben kommt aus Hamburg,
die Hotline ist die übliche 0800-2 85 85 85

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mobbel
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Re: Das "Schalentier" in der Lunge

Beitrag von mobbel »

Ein Sachbearbeiter bei der TK entscheidet ob die TK Kosten übernimmt oder nicht.

Und da gab es damals einen "Verweigerungsmarathon". Die Sachbearbeiter wurden angehalten so viel wie möglich zu verweigern, auch wenn den Patienten die Leistungen zustehen. Und die Mitarbeiter haben sich bei der Umsetzung gegenseitig versucht zu übertreffen.
Eine Freundin von mit war damals in der Personalabteilung der TK in Hamburg tätig. Aufgrund des extrem verschlechterten Betriebsklimas ist sie dann vorzeitig in Rente gegangen.

Bei Dir ist es vermutlich so Eindeutig mit der Übernahme der Kosten, daß die nichts finden womit sie sich rausreden können.

Bei meiner Mutter hatte der Sachbearbeiter mit § xyz aus dem Sozialgesetzbuch begründet warum meiner Mutter das Geld nicht mehr zusteht. Freundlicherweise haben die den Text sogar mitgeschickt. Aber nur den Ausschnitt. Damit fing ja der Ärger an.
Ich habe das SGB aber zu Hause (brauchte ich für die Arbeit) und im zweiten Absatz stand dann, das in "Ausnahmefall BlaBla" doch bezahlt werden muß. Und das traf bei meiner Mutter zu und das hatten wir der TK auch geschrieben. Der Sachbearbeiter hatte sich daraufhin nicht mehr gemeldet! => Schreiben an Vorstand und der hatte uns recht gegeben.

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